Über Umwegen ans Ziel: Dranbleiben und Orientierung suchen
Mohamed sagt von sich selbst, dass er wohlbehütet aufgewachsen ist – bis sich in der Pubertät vieles änderte. Er wollte cool sein, hat sein Leben nicht mehr geschätzt und „alles mit Füßen getreten.“
Am Tiefpunkt
Obwohl er mit 18 sogar von der Schule geflogen ist, hat er es schließlich noch geschafft, das Abitur zu machen und ein Studium anzufangen. Er hat jedoch schnell gemerkt, dass das nichts für ihn ist und wollte sich stattdessen mit einem Familienmitglied selbstständig machen. Aber auch das hat sowohl menschlich als auch beruflich nicht geklappt und Mohamed musste von Null anfangen.
Selbstzweifel und Zukunftsängste
An dem Punkt stellte er sich viele grundlegende Fragen: über sein Leben, seine Ziele und wie es weitergehen soll. „Ich hatte das Gefühl, ich habe auf allen Ebenen versagt und mein Leben gegen die Wand gefahren.“ Auch er selbst als Mensch wurde von seinen Zweifeln nicht verschont. „Ich habe gemerkt, ich bin ein schlechter Mensch, ich hab gelogen und war unzuverlässig.“ Wie Mohamed sein Glauben in dieser schwierigen Situation geholfen hat und was der erste Schritt war um sein Leben zu verändern, erfahrt ihr im PLAN A Interview.
Mohamed hat bereits einiges ausprobiert: zwei Studiengänge, eine Ausbildung und den Weg in die Selbstständigkeit – doch nichts hat sich wirklich richtig angefühlt und er kam ins Zweifeln. “Da habe ich mich echt gefragt: für was bin ich überhaupt geeignet?”.
Durch JOBLINGE eröffnen sich neue Perspektiven
Über das Jobcenter wurde er an JOBLINGE vermittelt, wo ihm die Möglichkeit einer Ausbildung zum allgemeinen Kaufmann für Büro Management vorgeschlagen und ein passender Ausbildungsbetrieb vermittelt wurde.
Trotz Schwierigkeiten dranbleiben
Die Anfangszeit der Ausbildung war schwierig für Mohamed. “Ich bin oft nach Hause gekommen und war echt am Boden zerstört und hab auch überlegt: ist es das Richtige und soll ich weitermachen?”. Aber er schaffte es, sich zum Weitermachen zu motivieren, auch Dank der Unterstützung seines Ausbilders, denn er merkte: Aufgeben ist keine Option! “Dann hätte ich ja wieder vor einem Berg voll Scherben gestanden, hätte gesagt: Au, Scheiße wieder was gegen die Wand gefahren. Und genau das war ja der Teufelskreis, dem ich sozusagen entfliehen wollte.”
Das eigene Potential ernst nehmen und nutzen
“Ich habe verstanden, was diese Ausbildung für meinen Werdegang bedeutet: Jetzt gibst du alles, um zu den Besten zu gehören!”
“Ich will mich über das Leben freuen, eine Familie und Zukunftssicherheit haben. Die Weichen dafür haben ich jetzt gestellt.“
Mohamed hat bereits einiges ausprobiert – war sich aber unsicher, was wirklich das Richtige für ihn ist. Im Zuge seiner Ausbildung merkt er, dass ihm Wissens- und Wertevermittlung wichtig sind und Spaß machen und er kommt auf die Idee, Berufsschullehrer für den Ausbildungsberuf des Kaufmanns zu werden und im Anschluss an seine Kaufmannsausbildung einen Betriebswirt mit Ausbilderschein zu machen.
Entdecken neuer Ideale
Auch seine Ziele und Vorstellungen haben sich geändert: “Hätte man mich vor zehn Jahren gefragt: wie stellst du dir deine Zukunft vor? Ich hätte gesagt: Oh, ich werde Millionär und ich habe fett Geld. Ein dickes Auto. Und im Laufe der Entwicklung habe ich auch für mich gemerkt, dass Materielles überhaupt nicht glücklich macht.
Ich habe festgestellt, dass die Dinge, die mich glücklich machen, überhaupt nicht mit Geld zu kaufen sind. Also, gesellschaftliche Anerkennung, dass man Menschen um sich herum hat, die einen mögen, so wie man ist.”
Mohamed hat sich dazu entschlossen, für diese Ziele zu arbeiten!
“Ich möchte gerne eine Familie gründen, ich möchte Zukunftssicherheit haben. Ich möchte mich einfach über das Leben freuen, ohne dass ich mich irgendwie kaputt ackern muss oder überlegen muss, wo ich morgen bleibe. Und ich finde, das sind auch die wichtigsten Ziele im Leben.”
Mohameds Pubertät war turbulent. Er sei nicht der Anständigste gewesen und war respektlos, sagt er heute. Mit der Zeit habe er jedoch realisiert, dass seine Einstellung und sein Verhalten negative Auswirkungen auf seinen Lebensweg haben. Das wollte er ändern.
Familie als Orientierung für das eigene Leben
Die eigenen Wurzeln sind Mohamed sehr wichtig. “Meine Großeltern haben sich damals sehr stark gemacht und haben hart dafür gearbeitet, hierher zu kommen.” Das, was seine Familie aufgebaut hat, möchte er nun nutzen, indem er sein Bestes gibt, versichert er.
Von Vorbildern profitieren.
Die Vorbildfunktion seines Großvaters war für ihn dabei besonders wichtig. “Mein Opa ist für mich der größte Superheld, den es auf der Welt gibt. Der hat eine Aufrichtigkeit gehabt, die für mich von so großer Bedeutung war, dass ich gesagt habe: so möchte ich in meinem Leben werden. Jemand, der sein Herz auf der Zunge trägt und nur Gutes spricht.”
Hilfe annehmen, um seine Ziele zu erreichen
Jedoch war es für Mohamed früher schwierig, Hilfe anzunehmen. Erst nach und nach erkennt er, wie wichtig die Unterstützung durch das persönliche Umfeld ist: “Wenn ich die Menschen, die mir geholfen haben, die, die mich gepusht haben, wenn ich die nicht gehabt hätte, würde ich heute nicht stehen, wo ich stehe und ich glaube, ich wäre nicht so glücklich.”
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